Pantoffel

Pantoffel
Schlapfen (österr.); Patschen (österr.); Puschen (regional); Hausschuh

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Pan|tof|fel [pan'tɔfl̩], der; -s, -n:
flacher Hausschuh:
in Pantoffeln herumlaufen.
Syn.: Latschen.
Zus.: Filzpantoffel, Holzpantoffel.

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Pan|tọf|fel 〈m. 25
1. Hausschuh ohne Fersenteil (Filz\Pantoffel)
2. Sinnbild des häusl. Regiments der Ehefrau
● sie hat ihn unter dem \Pantoffel 〈fig.; umg.〉 sie beherrscht ihren Ehemann, sie ordnet alles an; unter dem \Pantoffel stehen 〈fig.; umg.〉 von seiner Ehefrau beherrscht werden, daheim nichts zu sagen haben [<mndt. pantufelen, <frz. pantoufle; weitere Herkunft unsicher] Siehe auch Info-Eintrag: Pantoffel - info!

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Pan|tọf|fel, der; -s, -n [frz. pantoufle, H. u.]:
[flacher] leichter Hausschuh ohne Fersenteil:
warme -n;
die -n vor das Bett stellen;
in die -n schlüpfen;
unter dem P. stehen (ugs.; als Ehemann von seiner Frau beherrscht werden; der Schuh bzw. der Fuß galt im alten dt. Recht als Symbol der Herrschaft).

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Pantọffel
 
[französisch], Fußbekleidung aus Sohle und Vorderkappe, ohne Fersenteil. Der Pantoffel stammt aus dem Orient. Pantoffel mit doppelter Ledersohle mit Zwischenlage und Oberleder mit Stempelvergoldung sind aus koptischen Gräbern des 2.-8. Jahrhunderts bekannt. In der Spätzeit des Römischen Reiches kamen Pantoffel über Byzanz nach Italien, von dort im 15. Jahrhundert nach Deutschland und Frankreich (»pantouffle«) sowie in das übrige Europa. Aus Leder, Samt oder Seide wurde er von beiden Geschlechtern getragen. Im 16. Jahrhundert gab es Pantoffel mit hohen Korksohlen (Clopine, Zoccolo), im 17. und 18. Jahrhundert besaßen sie meist einen Absatz. Im 19. Jahrhundert wurden bequeme Hausschuhe, auch mit Fersenteil, als Pantoffel bezeichnet, seit den 1920er-Jahren fand der Pantoffel als sommerlicher Straßenschuh (Pantolette) Eingang in die Damenmode. Ursprüngliche Arbeits- und Schutzschuhe vom Typus Pantoffel bezeichnen (norddeutsch) Pantine, (niederländisch) Klompe, (französisch) Sabot, (englisch) Clog. Im Vorderen und Mittleren Orient war der Pantoffel auch ein Schnabelschuh, meist mit Absatz und aus Leder oder Seide mit reicher Stickerei. In Indien und Indonesien wurde er oft als Niedertreter mit umgeschlagenem Fersenteil getragen, ebenso von den Vornehmen in Nord- und Ostafrika und im Sudangebiet. Der chinesische und japanische Pantoffel, häufig ein Stelzpantoffel, hat Stroh- oder Filzsohlen mit untergenähter Lederlaufsohle oder besteht ganz aus Stroh.

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Pan|tọf|fel, der; -s, -n [frz. pantoufle, H. u.]: [flacher] leichter Hausschuh ohne Fersenteil: warme, gefütterte -n; die -n vor das Bett stellen; auf der Treppe verlor er den linken P.; sie lief immer in -n; in die -n schlüpfen; *den P. schwingen (ugs.; den Ehemann beherrschen, als Frau die eigentliche Herrschaft im Hause ausüben); unter dem P. stehen (ugs.; als Ehemann von seiner Frau beherrscht werden; der Schuh bzw. der Fuß galt im alten dt. Recht als Symbol der Herrschaft); unter den P. kommen, geraten (ugs.; eine herrschsüchtige Frau heiraten; von seiner Frau mehr u. mehr beherrscht werden).

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Pantoffel — Hausschuh; (ugs.): [Haus]latschen, Schlappen; (österr. ugs.): Patschen; (schweiz. ugs.): Finken; (bayr., österr. ugs.): Schlapfen; (nordd.): Pantine, Puschen, Schlurren; (nordd., westmd.): Schluffen; (landsch.): Schlappschuh, Schlorre; …   Das Wörterbuch der Synonyme

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